Und von der ersten Minute an wird das Publikum durchs bestens gemixte Programm aus zeit-typischen Songs (Nina Hagens großem DDR- und gesamtdeutschen Hit „Du hast den Farbfilm vergessen – mein Michael“, oder Bechers Nationalhymne „Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt“), Pionierliedern, Chansons, Schlagern, Gedichten und literarischen Texten von Wolf Biermann, Christa Wolf, von Heiner Müller und Bechers Genossen, in keiner Weise unkritisch mitten hinein in die DDR-deutsche Geschichte gezogen.
In Text, Lied, Ton und Bild wird erzählt vom Anspruch der Gründerjahre, das bessere Deutschland zu ein, über die Mühen des Aufbaus hin zur Diktatur der Partei, vom Aufstand des 17.Juni 1953 zum Mauerbau 1961, von den Jahren der Stagnation bis zur Wende im Hebst 1989. Die Widersprüche von Anspruch und Wirklichkeit der Welt des real existierenden Sozialismus erschließen sich aus Texten von Johannes R.Becher, Kuba, Bertolt Brecht, Heiner Müller , Wolf Biermann, Matthias Biskupek und Durs Grünbein. Der musikalische Bogen spannt sich vom Brecht/Eisler –Lied über Kampflieder der Partei, Songs der Singebewegung der FDJ, Schlagerzitaten bis zum Lied von Wolf Biermann und der Ballade von Barbara Thalheim. Zitate aus Originaldokumenten des MfS, zeitgeschichtliche Toneinspielungen und Bildprojektionen vom Geschehen lassen eine neunzigminütige spannende, abwechslungsreiche Collage entstehen, die – je nach Altersgruppe und persönlicher Lebensgeschichte- den Zuschauer verstört, erheitert oder nachdenklich, in jedem Falle informiert über diese Jahre deutscher Geschichte zurückläßt.
Hofspielhaus München mit Politikrevue